Valladolid

von mrandmrssippy

Tag 14, 18. Januar 2021 – neue Stadt, neues Glück?

Mit dem ADO Bus kamen wir gestern mitten im Stadtzentrum von Valladolid an. Zu Fuss konnten wir in wenigen Gehminuten unser Hotel erreichen. Wir hofften, dass sich unsere Recherche ausgezahlt hat und wir dieses Mal eine etwas schönere Unterkunft erwischten. Und wir waren bei Ankunft wirklich sehr zufrieden 🙂 Auch das Abendessen in einem kleinen italienischen Restaurant in unmittelbarer Nähe war vorzüglich. Der Start verlief schonmal positiv.

Da dieses Mal kein Frühstück im Hotel inkludiert war, suchten wir uns ein gemütlicher Frühstücksspot, bevor wir das kleine Städtchen Valladolid erkunden wollten. Wir fanden uns hier sofort zurecht. Auch die Restaurants waren leichter zu finden und fast alle «Sehenswürdigkeiten» sind zu Fuss gut zu erreichen.

Mr. Sippy hatte sich an der Rezeption eine Stadtkarte geschnappt und während dem Frühstück hatten wir darauf alle Sehenswürdigkeiten eingezeichnet, welche wir auf unserem heutigen Stadtrundgang sehen wollten und ebenso gleich mögliche Restaurants. Es gibt sicherlich Menschen, die einfach drauf los können, wir haben für uns gemerkt, dass wir doch eine gewisse Struktur und Planung benötigen.

Die Sehenswürdigkeiten sind in einem Halbtag gesehen, aber das Flair des Kolonialstädtchens ist wirklich sehr heimelig und man kann dieses länger auf sich einwirken lassen. Anders als Merida ist es weder hektisch noch nervös.

Bereits in Merida wurden Touren zu einem pinken See angeboten. Wir haben bei unserer Recherche jedoch gesehen, dass ein solcher Ausflug von Valladolid viel näher ist und wollten die Tour deshalb von hier aus unternehmen. Nur gibt es hier keine solchen Tourenanbieter wie in Merida (oder wir waren zu doof…) 🙂 Wir wussten uns jedoch zu helfen und fragten im Hotel nach, ob sie einen Kontakt hätten. Das haben nämlich die meisten Hotels 🙂 Und prompt konnte der Rezeptionist eine Tour für den nächsten Tag buchen.

Nach dem Abendessen gönnten wir uns an einem Marktstand im Park eine Portion Churros – übrigens die Erste nach zwei Wochen Mexiko 🙂

Tag 15, 19. Januar 2021 – volles Programm

Pünktlich um 07:50 Uhr holte uns unser Taxi Chauffeur Carlos im Hotel ab. Wir wollten zuerst zur Ruine von Ek Balam. Diese liegt nur ca. 15 Fahrminuten nördlich von Valladolid.

Wir waren wieder die einzigen, welche zur Türöffnung da waren. Der Eintritt kostete insgesamt 446 Pesos (ca. 20 Fr.). Das spezielle an dieser Stätte ist, dass man die Ruinen auch besteigen darf. Anders als die anderen Ruinenstätten befindet sich Ek Balam mittem im Dschungel.

Ek Balam bedeutet übersetzt aus dem yucatanischen Maya «schwarzer Jaguar». Was in den Ruinen sofort heraussticht ist das «Haus des Lernens» oder heutzutage auch «Akropolis» genannt. Es ist das grösste noch erhaltene Gebäude der Maya auf der Yucatan Halbinsel. Es ist rund 160m lang, 70m breit und 31m hoch. Von der Nordseite kann man eine lange Treppe bis zum Dach hinauf steigen. Und der Ausblick von oben verschlug uns die Sprache. Soweit das Auge blickt rundherum nur Urwald. Wir sassen bestimmt über zehn Minuten einfach nur da und genossen wortlos dieses Bild. Genau für solche Momente reisen wir.

Als die erste Reisegruppe die steilen Treppen hinaufkraxelte, entschieden wir uns für den Abstieg. Auf dem Gelände von Ek Balam befindet sich noch eine Cenote. Der Besuch dieser Cenote hat unser Fahrer eindeutig empfohlen, deshalb hatten wir uns ein wenig überreden lassen den Eintritt von nochmals 340 Pesos (ca. 15 Fr.) zu bezahlen und die Cenote zu besuchen. Wir entschieden uns jedoch nicht in dieser zu schwimmen sondern einfach mit den kurzen Hosen ein wenig im Wasser umher zulaufen. Mit den Cenoten in Mexiko verhält es sich wie mit den Wasserfällen in Island: Sie sind wahnsinnig schön, aber nach ein paar hat man sie gesehen 🙂 Wenn wir in Betracht ziehen, dass die Cenote Zaci, welche wir gestern mitten in Valladolid besichtigt hatten 100 Pesos gekostet hatte und diese hier das 3fache und beide gleich schön sind, würden wir auch behaupten, dass sich der Eintritt von 340 Pesos nicht lohnt.

Zurück in unserem Taxi, versprach der Fahrer uns das beste Frühstück in der Umgebung. Leider war die besagte Dame nicht da und ihr Foodstand nicht in Betrieb. Somit fuhren wir ins nächste Dörfli. Carlos wollte uns unbedingt ein traditionelles Gericht aus Yucatan zeigen: Panuchos. Es handelte sich quasi um einen frittierten Tortilla, bei welchem in der Mitte zerstampfte Bohnen eingearbeitet wurden. Gefüllt wurde der Tortilla wie ein Taco mit Fleisch, Avocado und Sauce (oder vegetarisch mit Gemüse). Es war wirklich lecker. Jedoch sind wir betreffend der Lokalität total aus unserer Komfortzone heraus. Es wurde aus verschiedenen Kübeln angerichtet und eigentlich auf der Strasse serviert. Spoiler: wir hatten keine Bauchschmerzen die nächsten Nächte 🙂

Nach dem Essen hielt der Taxifahrer nochmals im Dörfli. Das Dörfli war nämlich für eine weitere Spezialität bekannt: geräuchertes Fleisch. Er sprang aus dem Taxi und besorgte Mr. Sippy aus einer Metzgerei ein wenig Räucherfleisch zum kosten. Es schmeckte wie Beinschinken bei uns und war wirklich sehr gut.

Unsere nächste Station waren die pinken Seen von Los Colorados. Nach rund zwei Stunden Fahrtzeit hatten wir diese erreicht. Gemäss Internetberichten konnte man früher einfach anhalten und die Seen betrachten. Nun steht da ein Kassenhaus und man muss 175 Pesos pro Person (ca. 8 Fr.) Eintritt bezahlen. Ein Guide ist dabei jedoch inbegriffen. Dieser war aber ehrlicherweise völlig für die Katz. Man kann erstens sowieso nur in eine Richtung gehen (man kann sich also nicht verlaufen) und das Panoramafotos, welcher unser Guide mit unserem Handy gemacht hatte, hätten wir auch selbst machen können, hätten wir denn eines gewollt. Es wurde nichts gesagt, sondern nur vor uns hergewatschelt. Aber zumindest werden hier Leute beschäftigt 🙂 Im Internet fanden wir die Erklärung warum der See (in der Zwischenzeit ist es nämlich nur noch einer) pink ist. Und zwar wird in Los Colorados Salz gewonnen. Die Produzenten errichten Salzwasserbecken und in diesen leben verschiedene Mikroorganismen (wie Algen, Salinenkrebse, usw.) welche den See pink färben. Je nach Jahreszeit ist das pink intensiver.

Vorbei an den riesigen Salzbergen (welche übrigens sehr eindrücklich waren) sind wir weiter zum Rio Lagartos gefahren. Diese Stadt beherbergt ein riesiges Biosphärenreservat. Und in diesem leben die einzigen Pink-Flamingos in Mexiko. Das Reservat teilen sich die Flamingos mit unzähligen Pelikanen, anderen Vögeln und Krokodilen. Die Flamingos wollten wir natürlich sehen. Am Hafen buchten wir eine stündige Tour für 700 Pesos (ca. 30 Fr). Die ganze Tour hätte rund zweieinhalb Stunden gedauert und hätte 1800 Pesos gekostet. Wir wollten jedoch einfach die Flamingos und die Tierwelt sehen. In der grossen Tour wäre noch schwimmen in einer Lagune und ein Schlammbad dabei gewesen. Auf diese Aktivitäten konnten wir jedoch gut verzichten 🙂

Die Bootstour war toll. Wir haben unzählige Flamingos gesehen und irrsinnig viele Pelikane und Falken. Ein Krokodil liess sich nicht blicken, dafür hätten wir wohl die teurere Tour benötigt 🙂

Nach der Bootstour fuhren wir zurück in unser Hotel. Während der Fahrt fragten wir unseren Fahrer noch, ob sich die Cenote Suytun lohnen würde. Er bejahte (natürlich 🙂 ) und machte uns ein Angebot für den Fahrpreis. Da dieser wirklich gut war und wir im Internet von höheren Preisen lasen, nahmen wir das Angebot für den nächsten Tag an.

Die Taxifahrt für den ganzen Tag kostete übrigens 1800 Pesos (ca. 79 Fr.). Wenn man kein eigenes Auto hat, wohl die bequemste und einfachste Art eine solche umfassende Tour in einem Tag zu machen.

Für das Abendessen wollten wir in ein Restaurant, welches uns empfohlen wurde. Jedoch trafen wir auf verschlossene Türen. Das Lokal hat nur noch bis 17:00 Uhr geöffnet. Wir liefen zurück in die Richtung unserer Hotels und stolperten da wortwörtlich per Zufall über eine kleine Perle. Mehr aus Mitleid mit dem Wirt (er erzählte uns, dass er nun seit zehn Monaten nun wieder den ersten Tag offen hätte) liessen wir uns darauf ein. Das Restaurant «El Jardin de los Frailes» war in einem wunderschönen Garten und bot fantastisches Essen. Es gab verschiedene Kebabs (die Fleisch- oder Gemüsespiesse und nicht die Dönervariante 🙂 ) und dazu wurden Quesadillas gereicht. Zu den Quesadillas gab es verschiedene hausgemachte Salsas. Es war sehr günstig, aber so ultra lecker – vor allem die hausgemachten Salsas waren eine Wucht (geschmacklich und schärfetechnisch). Es war ein würdigen Abschluss dieses Tages und definitiv ein Geheimtipp für Valladolid.

Tag 16, 20. Januar 2021 – Zurück auf Anfang

Heute hiess es bereits wieder Koffer packen. Eigentlich wollten wir weiter zur Isla Holbox. Da der Bus von Valladolid leider nicht mehr dahin fuhr und die kleine Insel anscheinend total voll war, entschieden wir uns zurück nach Cancun zu fahren und die nächsten Tage dort zu geniessen.

Zum Frühstück landeten wir nochmals einen Glückstreffer mit dem Restaurant Yakunaj Cocina Mexicana und assen vorzügliche Pancakes mit frischen Früchten und Kokoscreme (für Mrs. Sippy) und Spiegeleier, Bohnen und eine spezielle Art von Chorizo (für Mr. Sippy).

Kurz vor 11:00 Uhr holte uns der Taxifahrer im Hotel ab um zur Cenote Suytun zu fahren. Die Fahrt kostete hin und zurück insgesamt 200 Pesos (ca. 9 Fr.). Die Cenote ist ungefähr zehn Minuten von Valladolid entfernt und ist bekannt für ihre Stein-Plattform. Die Cenote ist nämlich rundherum geschlossen (also eine Höhle) und nur durch ein Loch in der Decke fällt Licht ein. Durch das Loch wirkt es, als ob ein Scheinwerfer in die Höhle leuchtet. Wenn man um die Mittagszeit kommt, erleuchtet der Lichtkegel genau eine darunterliegende Plattform. Vor allem bei Instagramer ist die Cenote beliebt und deshalb auch dementsprechend teuer. Der Eintritt kostete 260 Pesos (ca. 12 Fr). Und man darf sich nur eine Stunde in der Cenote aufhalten.

Wir wollten wiederum nicht in der Cenote baden und verzichteten deshalb auf die obligatorische Schwimmweste. Auf die Plattform kann man nämlich laufen – meistens wie wir unten merken mussten. Die Plattform war überschwemmt und ca. 1.5m unter Wasser 🙂 Die Stimmung war dennoch toll und vorallem war es spannend die Lichtverhältnisse zu beobachten. Da die trockenen Flächen relativ begrenzt waren und wir mitten in einem Fotoshooting von (halbnackten) Mädels standen, reizten wir unsere Stunde nicht voll aus und verabschiedeten uns vorher.

Der Taxifahrer wartete auf uns vor der Cenote und fuhr uns wieder in unser Hotel. Da unser Bus erst in drei Stunden nach Cancun fahren würde, machten wir es uns am Hotelpool nochmals gemütlich.

Die anschliessende Busfahrt mit ADO nach Cancun dauerte rund zweieinhalb Stunden und kostete 540 Pesos (ca. 24 Fr.). Für die nächsten acht Nächte hatten wir uns im Selina Hostel Downtown einquartiert. Die Unterkunft ist ideal neben der Busstation gelegen und verfügt über einen Pool und (sehr) gutes Internet (welches wir für unsere Blogbeiträge benötigten 🙂 ).

Da wir erst abends ankamen und sehr hungrig waren, hatten wir keine grosse Lust um uns lange um ein Restaurant zu kümmern. Deshalb sind wir ins erstbeste Lokal nahe dem Hostel. Wir landeten in einem typischen Touristen-Restaurant. Sombrero-Fotos, Mariachi-Band, Kellner welche Getränke auf dem Kopf servieren, krakeelende Amerikaner – alles war dabei. Welcome in Cancun 🙂

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2 Kommentare

Anett Goletz 30. Januar 2021 - 19:59

Hi ihr Zwei Weltenbummler, Ich lese regelmässig eure Beiträge und bin wahnsinnig begeistert. Macht weiter so, geniesst es und ich finde es wirklich super, dass ich in gewisser Weise an eurer Reise teilhaben kann. Sammelt viele spannende Erlebnisse und seid herzlich von mir gegrüsst. Anett

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mrandmrssippy 31. Januar 2021 - 18:19

Vielen lieben Dank für dein tolles Feedback! Wir freuen uns immer total, wenn wir jemanden mitnehmen können 🙂 Ganz liebe Grüsse aus Costa Rica!

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