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Reise ans andere Ende der Welt

von mrandmrssippy

Die Tage sind bereits wieder kürzer, die Bäume haben allmählich ihre Blätter verloren und die Temperaturen sinken. Der Winter hält Einzug in der Schweiz. Und bereits sind wieder sechs Monate seit unserer Hawai’i Reise vergangen. Mit Spannung fiebern wir der nächsten Etappe unserer Hochzeitsreise entgegen. Am 25. November 2018 fliegen wir für einen Monat nach Patagonien und in die Antarktis. 

Unsere Vorbereitungen

Die Ferien-Durststrecke im wunderschönen Sommer 2018 überbrückten wir mit Vorbereitungsarbeiten. Es gab vieles zu organisieren und zu planen.

Unsere bisherigen Reisen waren vorwiegend Roadtrips im bequemen Mietwagen (Schottland, Irland, Island, Hawai’i) oder wir machten Tagesauflüge und Wanderungen von einem fixen Standort aus (Finnland, Teneriffa, Zanzibar). Gepäck spielte dabei keine Rolle – man hat ja den grossen Koffer im Auto oder im Hotel. Dies sieht auf dieser Reise etwas anders aus 🙂 .

Öffentliche Busse, ein Antarktis-Expeditionsschiff und unsere eigenen Füsse sind für einmal unser Transportmittel. Der grosse Koffer weicht einem Rucksack und auf uns, als absolute «Backpacker-Neulinge», kamen einige wichtige Fragen zu.

Welche Kleidung ist notwendig – insbesondere in der eiskalten Antarktis und beim Trekking in Patagonien? Übernachten wir im Zelt oder Hostels? Kochen wir unterwegs selber und mit Campingkocher? Was werden für Schlafsäcke benötigt? Wie sieht es mit der Wasseraufbereitung aus? Halbhohe Wanderschuhe oder knöchelhohe? Foto-Equipment mit über 10kg wie in Hawai’i liegt vermutlich nicht mehr drin – und wie transportiert man das Ganze eigentlich einigermassen komfortabel, bruch- und diebstahlsicher ohne Koffer und Hotelsafe? Brauchts das Notebook mit fast zweieinhalb Kilo wirklich? Wie gross und schwer soll so ein Rucksack maximal überhaupt sein? Wie sieht es aus mit Fitness und Kondition? Oder der mentalen Verfassung wenn wir im Worstcase tagelang bei strömendem Regen durch Südamerika latschen müssen dürfen?

Bei der Planung stellten wir fest: Wir haben schlichtweg keinen Plan von all diesen Themen 🙂 . Noch nie waren wir für solange Zeit nur mit Rucksack unterwegs. Also haben wir uns den Sommer hindurch ausgiebig informiert und intensiv vorbereitet.

Material testen, abstimmen, kaufen, Packliste ausarbeiten (und vorallem viiiieles davon wieder streichen), Körperfett reduzieren, Fitness und Kondition aufbauen, mit voll bepacktem zwanzig Kilo Rucksack wandern gehen (auch wenns regnet, kalt ist oder die Hüften wund gescheuert sind), Schuhe einlaufen, Wanderkarten studieren, Flüge buchen, Treks planen und so weiter.

Dies waren so unsere Beschäftigung in den Sommermonaten. Mittlerweile sind wir überzeugt, dass wir bereit sind und freuen uns wahnsinnig auf dieses einzigartige Abenteuer 🙂 .

 

Unsere Destination

Als wir Freunden und Bekannten von unseren Reiseplänen berichteten, kam oft die Frage «Was ist denn das für ein Land und wo liegt das überhaupt?». Bei Patagonien handelt es sich jedoch nicht um ein Land, sondern um eine Region von rund einer Million Quadratkilometern (ca. 24x die Schweiz) in Südamerika. Festgelegte Grenzen gibt es keine. Natürlich gesehen, stellt jedoch die nördliche Grenze der Rio Colorado und die südliche Grenze die Magellanstrasse dar. Die Anden trennen dieses Gebiet in Westpatagonien (Chile) und Ostpatagonien (Argentinien). Vier Fünftel der Fläche gehören dabei zu Argentinien.

Der portugiesische Entdecker Ferdinand Magellan gab den einheimischen Indianer, welche er bei seiner Überfahrt begegnete den Namen «patagones». Woher dieser Name stammt, ist nicht genau klar. Eine Idee ist, dass Magellan diesen Namen aufgrund der Körpergrösse und der grossen Füsse (spanisch: patones) verwendet hat oder von einer fiktiven Gestalt, dem Riesen «pathagon» aus einem Rittergeschichtenbuch abgeleitet hat.

In Patagonien kann man alle vier Jahreszeiten an einem Tag erleben (das kennen wir doch schon aus Island) und es wehen immer starke Winde. Doch warum tun wir uns das an? Patagonien besticht durch seine unterschiedlichen Landschaften. Zum einen ist da die Pampa (die weiten, steppenartigen Gebiete der Region), die Ausläufer der Anden, die vielen kitschig türkisblauen Seen, die Nationalpärke «Torres del Paine» und «Los Glaciares» und zum anderen das Inlandeis mit mächtigen Gletschern. Das Inlandeis von Patagonien gehört zur grössten zusammenhängenden Eismasse abseits des Süd- und Nordpols.

Zudem leben zahlreiche Tiere in diesem Gebiet, welche man ansonsten nur aus dem Zoo kennt: Guanakos (sieht aus wie ein Lama, spukt wie ein Lama, riecht anscheinend wie ein Lama – ist aber kein Lama 🙂 ), Nandus (ähnlich einem Strauss), Flamingos, riesige Kondore und Pumas (ja richtig gelesen, Pumas, und nein das sind nicht wie wir zuerst auch dachten, so etwas grössere verspielte süsse Katzen – nein, das sind so löwengrosse Raubtiere).

In Patagonien lebt man im chilenischen Teil hauptsächlich vom Tourismus. Zudem werden in den Fjorden Meerestiere (Lachse, Muscheln und Krustentiere) gezüchtet für den europäischen Markt. Im argentinischen Teil von Patagonien boomt die Schafszucht. Modeproduzenten wie beispielsweise Benetton kauften alte Farmen auf und erneuern diese um Wolle herzustellen. Weiter wird in Argentinien Erdöl- und Kohleförderung betrieben.

 

Unser Reiseprogramm

Und plötzlich ist es soweit… Am Sonntag, 25. November 2018, spät abends fliegen wir mit Edelweiss Air ab Zürich in Richtung Buenos Aires. Dieser Direktflug ohne Zwischenlandung nach Argentinien wird erst seit November 2018 angeboten. Nach einem rund 14-stündigen Flug werden wir morgens um 09:00 Uhr im warmen Buenos Aires eintreffen. In den letzen Tagen wurden dort zwischen 25-30 Grad gemessen.

Lange können wir diese warmen Temperaturen jedoch nicht geniessen. Bereits am nächsten Tag fliegen wir weiter nach Ushuaia in Argentinien – das Tor zur Antarktis. Hier verbringen wir dann zwei volle Tage in der südlichsten Stadt der Welt. Am 29. November beziehen wir für fünf Tage unsere Kajüte auf dem Expeditionsschiff Ocean Nova, mit welchem wir in Richtung Antarktis in See stechen. Das Abenteuer unseres Lebens – wir sind gespannt, was uns in diesen Tagen alles erwartet und vorallem wie gut (oder schlecht 🙂 ) unsere Magen die berüchtigte Drake Passage überstehen.

Am Ende unserer Schiffsreise fliegen wir von der Anktarktis (ja, da gibt es tatsächlich ein Flughafen bzw. ein Rollfeld) nach Punta Arenas in Chile. Wir gehen auf Nummer sicher: Falls wir in der Antarktis noch nicht genug Pinguine sehen, treffen wir garantiert welche an den Tagen nach der Schiffsreise. Wir unternehmen einen Ausflug zur Isla Magdalena. Auf dieser kleinen Insel mitten in der Magellanstrasse werden wir im Monumento Natural Los Pingüinos einen Tag unter zigtausenden Pinguinen verbringen.

Am nächsten Tag geht es für uns mit dem Bus weiter nach Puerto Natales. Die Zeit dort werden wir nutzen um die wichtigsten Einkäufe zu erledigen, unsere Kleidung zu waschen und noch etwas Energie zu tanken. Denn die folgenden fünf Tage steht der W-Trek im Nationalpark Torres del Paine an. Wir werden insgesamt rund 95 km wandern und jeweils unterwegs in Refugios (Hütten) übernachten. Zelt, Campingkocher und das ganze Zeugs fallen somit weg 🙂 .

Nach dem W-Trek werden wir wieder einen Tag «opfern» um mit dem Bus nach El Chaltén zu kommen. Auch dieser Ort ist  als Wanderparadies bekannt. Hier werden wir zum eindrücklichen Granitberg Fitz Roy in den Anden trekken. Zwei Tage danach steht eine Gletscherwanderung auf dem Perito Moreno Gletscher an.

Nach der Reise in die Antarktis und all den Wanderungen haben wir uns ein wenig Erholung verdient 🙂 . Wir fliegen für fast vier Tage nach Bariloche. Dieser malerische Ort ist von sieben Seen umgeben und bietet wunderschöne Landschaften. Falls wir vom Wandern noch nicht genug Blasen haben, erklimmen wir die umliegenden Berge nicht mit der Seilbahn sondern vielleicht dennoch zu Fuss. Das kleine Örtchen ist auch für sein Bier und seine Schokolade bekannt. Natürlich müssen wir testen, ob diese genauso lecker schmeckt wie bei uns 🙂 .

Von Bariloche werden wir am 20. Dezember zurück zum Startpunkt unserer Reise fliegen – Buenos Aires. Dort geniessen wir die letzten drei Tage bevor es bereits wieder nach Hause geht.

Irgendwie liest sich die Reise so kurz – obwohl wir einen ganzen Monat unterwegs sind. Wir freuen uns jetzt schon auf die vielen Abenteuer und unvergesslichen Momente am anderen Ende der Welt.

 

Wie gehts weiter?

Für diejenigen die uns auf unserer Reise begleiten möchten, stellen wir hier wieder Reiseberichte und Fotos online. Wer unsere bisherigen Abenteuer etwas verfolgt hat, weiss dass wir in der Regel im Zweitages-Rhythmus unsere Berichte  und Fotos veröffentlichen. Wir wissen noch nicht ob dies so regelmässig möglich ist (Stromquellen, Internetverbindung). Lasst euch überraschen 🙂 . Am Besten unseren Blog abonnieren und ihr werdet per Mail über neue Beiträge informiert. Dazu einfach eure E-Mail-Adresse hinterlegen – den Button findet ihr in der Desktop-Ansicht oben rechts neben dem Beitragstitel oder in der Mobile-Ansicht ganz unten:

 

Hier gehts zum Reisebericht!

6 Kommentare

Sieglinde 28. November 2018 - 20:43

Hallo Steffi, hallo Michi,
wir wünschen euch ganz viel Spaß.
Viele Grüße Sieglinde und Jogi

Antworten
mrandmrssippy 30. November 2018 - 0:57

Liebe Sieglinde, lieber Jogi
Wie toll dass ihr unseren Blog gefunden habt 🙂 Vielen Dank und liebe Grüsse nach Ebringen!

Antworten
Nicole 26. November 2018 - 4:08

Jibiiii s gaht los! Wünsch oi ä hammer Ziit und freumi uf all die geniale Föteli und Bricht wo chömed (wäner dänn mal Internet und so händ ?).

Antworten
mrandmrssippy 27. November 2018 - 23:57

Danke vielmal 🙂 Mir sind scho fliisig am Bricht schriibe!

Antworten
Martina 25. November 2018 - 22:34

Gnüsseds ond mer möchted aso den unbedingt wösse öb Pinguine Knüschiebe händ???

Antworten
mrandmrssippy 27. November 2018 - 23:58

Sobald mir euse ersti Pinguin gsehnt lueget mir ganz genau ane 🙂

Antworten

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