Home ReisenEuropa2017 Island Süden – Teil 1

Süden – Teil 1

von mrandmrssippy

Wenn man dann Tränen gerührt vor dem Wunder der Natur steht und es nicht glauben kann was man gerade sieht – dann ist man in Island angekommen.

Tag 1, Samstag, 5. August 2017 – Ankunft in Island

Nach der planmässigen Landung haben wir unseren Mietwagen, einen Mazda 3, entgegen genommen und sind sofort in Richtung Selfoss losgetuckert. Wir folgten der Küstenstrasse und haben in Grindavík zum ersten Mal isländischen Boden berührt. Wir fuhren, nachdem wir Wasser und Proviant (Chips und Cookies :-P) gekauft hatten, auf der Küstenstrasse weiter und folgten der Karte in Richtung eines Aussichtspunktes. Es war zwar ein kurzer Umweg, aber es hat sich gelohnt.

Wir sahen in Krýsuvík unsere erste dampfende Quelle. Es stank dermassen aber wir konnten uns nicht satt sehen. Es war so eindrücklich, wie es aus der Erde brodelte. Wir fuhren schliesslich weiter in unsere erste Unterkunft. Das Bella Hotel liegt mitten in Selfoss und sollte so ein idealer Ausgangspunkt für die nächsten Tage werden.

Ein weiteres Highlight folgte noch am selben Abend: Einkaufen auf isländisch. Nein, die Isländer kaufen ebenfalls in Supermärkten ein wie wir, jedoch ist logischerweise alles auf isländisch. Gerade erst dem Finnisch ein wenig mächtig geworden, steht nun die nächste Sprachherausforderung an 🙂 Was genau ist nun Schweinefleisch? Oder Rind? Auf keinen Fall Wal- oder Papageitaucherfleisch erwischen! Mr Sippy entschied sich für Chorizo, da wissen wir wenigstens ungefähr was drin ist. Der restliche Lunch für den Folgetag und das Abendessen für den dritten Abend war dann rasch eingekauft. Grund für den Einkauf war hauptsächlich der Hochlandausflug nach Landmannalaugar am Sonntag 6. August 2017.

Tag 2, Sonntag, 6. August 2017 – Wandern im islandändischen Hochland

Um 8.50 Uhr  nahmen wir den Superjeep-Bus von Selfoss nach Landmannalaugar. Das isländische Hochland ist nur durch eine F-Strasse erschlossen und diese dürfen mit normalen PW’s nicht befahren werden. Die Fahrt in dem aufgemotzten «Offroad-Reisecar» war abenteuerlich und es rumpelte ganz schön. Der Bus musste sogar zweimal einen Bach furten.

Nach rund 3 Stunden Fahrzeit trafen wir in Landmannalaugar ein. Am abgelegenen Ankunftsort herrschte emsiges Treiben. Uns kamen sofort Bilder von einem Himalaya-Basecamp in den Sinn. Der Ort ist Ausgangspunkt für diverse Wander- und Trekkingwege. Eine kleine Zeltstadt und ausrangierte Linienbusse, welche als Einkaufsläden dienen, prägen das Bild. In einem dieser Busse erhielten wir auch eine Wanderkarte, welche uns mehr an eine Kinder-Schatzkarte erinnerte.

Wir entschieden uns schliesslich, den Vulkan und Aussichtsberg Bláhnúkur zu erklimmen. Man steht vor einem schwarzem Berg aus Sand. Hoch, sehr hoch und es führt nur ein schmaler Weg hinauf. Man denkt «och, irgendwie mag ich da jetzt nicht hoch». Doch die Vorfreude und die Frage was einem an der Spitze dieses Berges erwartet, lässt einem einen Schritt nach dem anderen gehen. Man gräbt seine Wanderschuhe in den schwarzen warmen Sand und richtet seinen Blick nach unten, damit man auch ja nicht über einem Stein stolpert und ins Nichts fällt. Und plötzlich lässt sich erahnen was einem an der Spitze erwarten könnte. Die Aussicht nach nur 15 Minuten Aufstieg verschlägt einem schon den Atem. So etwas haben wir noch nie gesehen. Irgendwie ist diese Landschaft nicht von dieser Welt. So fällt es einem leichter weiterzugehen und immer weiter dem schmalen Weg zu folgen. Nach dem ersten Gipfel mit diesem phänomenalen Blick hatten wir noch nicht genug und wollten noch höher und noch weiter in dieses traumhafte isländische Hochland mit seinen farbigen Bergen hineinblicken.

Auf dem Gipfel angekommen – keine Wort. Wenn es selbst Mrs Sippy die Sprache verschlägt, dann kann dies nur bedeuten, dass der Moment einfach unbeschreiblich war. Es lässt sich kaum in Worte fassen. Dieses Hochland ist so voller Farben. Das Gestein ist blau, schwarz, orange und rot. Die schwarzen Berge gespickt mit hellgrünem Moos und die Gletscher schneeweiss.

Zu unserer Rechten herrscht geothermische Aktivität, deshalb dampft es aus dem Boden und die Dampfsäulen sind schon von Weitem zu sehen. Wir genossen unser Mittagessen auf dieser Höhe und assen still mit Blick in die Ferne. Dieser Platz hat eindeutig 5 Sterne verdient (wir vergeben jedem Rastplatz Sterne von 1 (schlecht) bis fünf (super mega gut).

Nach dem Essen ging es bergab :). Immer wieder blieben wir stehen und bestaunten die Umgebung. Träumten wir? Nein, es war tatsächlich so spektakulär. Nach dem letzten steilen Hang erreichten wir die Ebene und sind durch ein Steinfeld nochmals hoch zu den dampfenden Quellen. Man riechte sie schon 🙂 weil wir noch nicht genug von dieser Landschaft und noch massig Zeit hatten, liefen wir noch eine kleine Zusatzschleife und assen an einem kleinen See unsere gestern erworbenen Kekse. Zurück im Basislager badete Mrs Sippy noch im warmen Bach (der mehr Touris beinhaltete als Wasser) und floh aber schnell wieder heraus. Das Anziehen war dann doch sehr frisch… Einen Tee und eine heisse Instantsuppe später, kam auch schon der Superjeep-Bus an um uns zurück nach Selfoss zu bringen. Dieser fuhr zwar erst eine Stunde später, aber so konnten wir wenigstens dem Regen entfliehen und hatten es warm.

Dieser Ausflug war wohl etwas vom Schönsten, was wir bis anhin gemacht hatten. Wir sind gespannt was Island noch so für uns bereithält! Wir freuen uns, wenn Du uns auf unserer Reise weiterhin begleitest. Sjáumst!

Hier geht unsere Reise weiter!

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